Wagner W 550 Feinsprühsystem Set inkl. Heizkörperdüse, zweitem Vorderteil, Behälterdeckel, Tragekoffer HVLP

Da bei mir größere Renovierungs- und damit auch Lackierarbeiten anstanden, kaufte ich nach längerer Internetrecherche das Wagner-Feinsprühset W550. Gut bewertet und getestet, einfach in der Handhabung. Künststück, gibt ja auch nicht viel einzustellen: Die Farbmenge und die Form des Sprühstrahls. Das ist alles.

Dem entgegen stehen eine ganze Reihe von Faktoren, die das Lackier-Ergebnis negativ beeinflussen können, wie Sprühstärke, Lackiergeschwindigkeit, die Entfernung der Pistole zum Objekt, die Viskosität des Lacks, die Beschaffenheit der Oberfläche...
Nachdem ich meine erste Lackierung (immerhin die Wohnzimmertüre) gründlich versaut hatte, erfuhr ich von dem sehr freundlichen und hilfsbereiten Herrn der Hotline, dass a) ich den Lack hätte verdünnen müssen, und b) das von mir gekaufte Sprüh-System W550 für das Arbeiten mit Acrylfarbe eigentlich ungeeignet sei. Davon steht nichts in der Produktbeschreibung.

Handtuch werfen? Niemals. Also Türe schleifen, und zweiter Versuch. Mit Acryllack (!), jetzt vorschriftsgemäß verdünnt auf 90 DIN-sec. (Dazu gibt es einen kleinen Messbecher, den taucht man in die Farbe, und dann muss diese durch eine Öffnung am Boden innnerhalb von 90 Sekunden abfließen. Das muss man aber erst mal wissen, die Bedienungsanleitung schweigt sich darüber aus) Resultat diesmal: besser.

Keine Farbklümpchen mehr, dafür vereinzelt Farbnasen, weil ich zu langsam und aus zu geringer Entfernung gesprüht hatte. Wichtig gerade bei größeren Objekten ist die Sprühtechnik im Kreuzverfahren, das heißt, es wird horizontal und vertikal lackiert. (Näheres dazu findet man im Internet, ich fand's zu spät)

Beim dritten Mal war das Resultat dann in Ordnung... Eigentlich...
Vor dem Sprühen sollte man die unmittelbare Umgebung abdecken, und dabei die Abdeckung (Papier oder Folie) ausreichend mit Klebeband befestigen. Die Pistole verursacht nämlich im Betrieb einen recht ordentlichen Luftstrom, was dazu führen kann, dass flatternde Folie/Zeitung auf den frisch gesprühten Lack klatscht. Nicht gut... wieder warten und schleifen.

Nach etlichen Fehlversuchen meinerseits kann ich nur dringlich empfehlen, vorher an alten Kartons oder sonstigem Übungsmaterial Probesprühungen durchzuführen. Hat man den Bogen mal raus, macht's richtig Spaß! Und vor allem: es geht rasend schnell! Fazit: PLUS Gutes Gerät, MINUS Bedienungsanleitung und ÜBEN!

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